Brückenqualifizierung für Frauen

Brückenqualifizierung für Frauen

Neue Fördermaßnahme des KJC für Frauen und insbesondere für alleinerziehende Mütter 
 
Erbach, 23.05.2023 – Die Corona-Pandemie hatte ohne Zweifel Auswirkungen auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Vor allem Mitarbeitende aus den Berufsgruppen des Gesundheits- und Pflegebereichs sowie der Lager- und Logistikbranche waren davon betroffen. Um speziell Frauen für eine Tätigkeit in diesen Arbeitsfeldern fit zu machen, hat das Kommunale Job-Center Odenwaldkreis für Kundinnen die Maßnahme „Brückenqualifizierung für Frauen“ konzipiert. Mit der Umsetzung dieser speziellen Maßnahme wurde die InA gGmbH in Erbach beauftragt. 
 
Mit dem Projekt werden primär alleinerziehende Mütter angesprochen, um diese vor allem auf die digitalen Anforderungen der Gesundheits- und Pflegeberufe sowie der Berufe in der Logistik vorzubereiten. Die Kursinhalte werden den Teilnehmerinnen dabei mithilfe von computergestütztem Lernen über das Internet und klassischem Unterricht vermittelt. Ziel ist es, die Teilnehmerinnen dadurch attraktiver für den Arbeitsmarkt zu machen und sie nachhaltig in diesen zu integrieren. 
 
Hierfür wird mit den Teilnehmerinnen zu ⅔ digital gelernt und gearbeitet. Begleitet von den InA-Coaches, mit Hilfe des Lernportals „Digitales InA-Lernen“, Videokonferenzen und allen zur Verfügung stehenden digitalen Hilfsmittel, werden digitale Kompetenzen trainiert und gefestigt. Dadurch sollen die Teilnehmerinnen einen sicheren und angstfreien Umgang mit den verschiedenen digitalen Medien erlernen. Zudem werden praktische Inhalte, wie z. B. der Umgang mit Datenbanken, digitaler Terminplanung sowie mit Scanner und Drucker trainiert. 
 
Im individuellen Coaching werden zudem soziale Kompetenzen und Softskills vermittelt, die für die Berufe von den jeweiligen Unternehmen gewünscht werden. Zu den Softskills zählen unter anderem Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Kommunikationskompetenz und Konfliktfähigkeit. Vor allem alleinerziehende Mütter sollen dabei Strukturen aufbauen, die ihnen helfen, den Anforderungen von Kinderbetreuung, Familie und Berufsalltag gerecht zu werden. 
 
Siegfried Eberle, der Geschäftsführer der InA gGmbH, sagt über die Maßnahme, die sich speziell an Frauen richtet: „Bereits in Laborschulen konnte festgestellt werden, dass ein geschlechtsspezifischer Unterricht Hemmungen und Ängste abbauen kann. Themen die sich um die Digitalisierung drehen, wie der Umgang mit Software, können so leichter erlernt werden.“ 
 
Zur Maßnahme gehören auch verbindliche Praktika, die durch die InA gGmbH und deren Coaches organisiert und betreut werden. So bekommen die Teilnehmenden die Möglichkeit, an zwei mindestens einwöchigen Praktika teilzunehmen, beispielsweise in Pflegeeinrichtungen, wo Arbeitskräfte dringend gesucht und die Berufsaussichten gut sind. 
 
„Der Pflegenotstand wurde durch die Pandemie verstärkt. Aktuell fehlen in Deutschland ungefähr 120.000 Pflegekräfte. Leider sind die Schätzungen für die kommenden Jahre auch nicht gerade sehr rosig. Ich wünsche daher der InA gGmbH viel Erfolg bei der Durchführung ihrer Integrationsmaßnahme“, so Michael Vetter, Kreisbeigeordneter für Arbeit und Soziale Sicherung.